Herman Kahn war ein amerikanischer Militärstratege, Futurist und Autor, der in den 1950er Jahren und 1960er Jahren bekannte Bücher über nukleare Kriegsführung und strategische Planung veröffentlichte. Er wurde am 15. Februar 1922 in Bayonne, New Jersey, geboren und starb am 7. Juli 1983 in Chappaqua, New York.
Kahn war Mitbegründer des Hudson Institute, einer Denkfabrik für Zukunftsprognosen und politische Analysen. Er war bekannt für seinen kontroversen und oft optimistischen Ansatz zur Thematik des nuklearen Krieges. Sein bekanntestes Werk ist das Buch "Thinking About the Unthinkable" (1962), in dem er verschiedene Szenarien für einen Atomkrieg analysiert.
Kahn entwickelte auch das Konzept der "Megatrends", mit dem er langfristige soziale, wirtschaftliche und technologische Entwicklungen voraussagte. Er sah die Zukunft positiv und glaubte, dass technologischer Fortschritt und wirtschaftliche Entwicklung die Lösung für viele globale Probleme darstellen.
Kahn wurde für seine Arbeit vielfach ausgezeichnet, darunter mit dem Robert-M.-Ballard-Preis für Exzellenz in der Zukunftsstudie und dem Herman-Kahn-Preis des Wiener Cen¬ter for Futurologi¬cal Studies. Sein Einfluss auf die strategische Planung und die Debatte über nukleare Abschreckung und Rüstungskontrolle war bedeutend.
Kritiker warfen Kahn vor, den Atomkrieg zu verharmlosen und eine zu technokratische Sicht auf politische und militärische Fragen zu haben. Trotz der Kontroversen bleibt Herman Kahn eine wichtige Figur in der Geschichte der strategischen Studien und Futurologie.
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